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kecke kinetik - resonanz im haus

Resonanz im Haus
kecke kinetik


andreas gfrerer über "vertigo"

Vertigo - eine Rakete mit Höhenangst ist das Werk des jungen österreichischen Künstlers David Moises. Der zur Rakete umgebaute Heizkessel, welcher in der indoor-Variante mit Heilschlamm, im Freien mit Wasser betrieben wird, kam anläßlich der Festspieleröffnung 2008 im Gastgarten der Blauen Gans zum Einsatz. Groß war die Spannung beim Count Down, und als David Moises kongenialer Partner Chris Janka die Rakete zündete, ergoß sich ein 300 Liter starker Wasserstrahl mit lautem Zischen über den Gehsteig. Fehlstart! Mit heftiger Flatulenz spülte die Rakete die Vorstellungen des Publikums von einem Raketenstart in den Kanal, just an dem Tag, an dem Jahr für Jahr die Erwartung an das künstlerische und finanzielle Gelingen der Salzburger Festspiele seinen Höhepunkt findet. Mir gefiel dieses Bild so gut, dass ich die Rakete angekauft habe und sie nunmehr kontrastreich in unserem Innenhof zur Geltung kommt.
Übrigens: der zweite Start (bei dem die Rakete kurz abhob) war "erfolgreich": Gelungen war der Erste.


Zur Kunst von David Moises
Michael Braunsteiner im Juni 2006

David Moises ist im engsten und weitesten Sinn dieses Begriffes ein "KUNSTer-FINDER". Im Zuge seiner wohl aus innerer Notwendigkeit heraus neugierig flanierend betriebenen "Forschungen" auf dem Gebiet des Designs und des Abfalls, banaler Alltags- und komplexerer HOBBY-technik vornehmlich der 50er bis 70er Jahre entdeckt er zunächst Objekte, die für ihn von Interesse sind. Zweite Stufe innerhalb seines Schaffensprozesses ist die Analyse dieser "Objets trouvés", die in der teilweisen oder völligen Zerlegung des jeweiligen Objektes liegen und danach auch - in Fortführung des Duchamps'schen Kunstbegriffes - als fertig präsentiertes museales Werk enden kann. Einerseits legt dieser Schritt durch das Verständnis des Zusammenspiels der Summe ihrer Teile dessen Funktion offen, anderseits bildet er schon die Basis zum letzten Schritt im Moises'schen Kunstschaffen. Dieser besteht durch die Neuordnung gewisser Teile zweier oder mehrerer Objekte zu einem neuen Ganzen.

Die so schöpferisch erzielte Neufunktion ist nun im Gegensatz zur ursprünglichen eine künstlerisch-spielerische. Das Kunstwerk ist fertig, kann benutzt, erlebt, präsentiert werden. Moises hat seine scheinbar ganz locker vollzogene, jedoch auf Forschung, Analyse, Experiment und Konzeption beruhende KUNSTer-FINDUNG vollbracht.

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Moises bisheriges Gesamtwerk überzeugt durch die geistreich-witzige Verbindung auf den ersten Blick konträrer, sich aber als überraschend kompatibel herausstellender Komponenten. Moises ist verspieltes Kind, getriebener Sammler, technikbegeisterter Ingenieur, obsessiver Bastler, kritischer Künstler, begnadeter Schauspieler u.v.m. in einer Person. Dementsprechend spannt er in seinem konsequent klare Ziele verfolgenden künstlerischen Schaffen einen Bogen zwischen Bildhauerei, Ready-Made, kybernetische Kunst und Performancekunst.

Seine Werke passen, ohne modernistisch zu sein, in unsere Zeit, in unsere Museen, Galerien, Sammlungen. Durch ihren Erlebnis- und Unterhaltungswert, durch ihre Vermarktbarkeit einerseits in Verbindung mit ihrer hohen künstlerischen Qualität andererseits machen sie Kunst auch für jene zugänglich, die ihr grundsätzlich desinteressiert bzw. ablehnend begegnen. Indem sie sich aber keineswegs allein darauf beschränken, uns weit über ihre absurde Funktionalität und eigenwillige Ästhetik hinaus vielfältig und subtil zum Weiter-Denken anregen, ziehen sie die heikle Kunstkennerschaft in ihren Bann. Letztlich aber können beide Seiten über Moises Kunst Schmunzeln, sich von ihr anregen lassen und ihren Tiefgang spüren.



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