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BÜHNE = RESONANZ

Der deutsche Künstler Daniel Richter wurde bei den vergangenen Salzburger Festspielen für die Gestaltung der beiden Bela Bartok Stücke "König Blaubarts Burg" und "Die Zauberhirsche" als neuer Bühnenbildner gefeiert. Seine malerische Theater-Auffassung liebte das Publikum ebenso wie die Kritik. Während der gesamten Produktionszeit lebte Richter im Art-hotel "Blaue Gans". Uta Gruenberger hat ihn gefragt, welche Resonanzen bei seiner künstlerischen Erarbeitung in Salzburg  wirksam waren.
 
"Resonanz" als Terminus ist weniger in meinem Wortschatz. Aber in dem Moment, wo ich in eine Produktion wie den "Blaubart" im vergangenen Sommer einsteige, bin ich natürlich auch in ein Resonanz-Gefüge integriert. Und zwar sehr zielgerichtet ergebnisorientiert - schon fast wie in einem Interpretationskollektiv. Ganz im Gegensatz zur sonstigen Malerei, die ja als hoch individualisierter, künstlerischer Prozess abläuft.

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In solch einer Operngeschichte bin ich mit vielen Vorgaben konfrontiert - einem Inhalt, der Partitur, den Vorstellungen des Regisseurs und des Dirigenten. Da ist der Dialog, der Austausch und letztendlich - ja - die persönliche Resonanz auf die Ideen in den andern Köpfen natürlich besonders wichtig. So hat sich dann auch erst während der Proben, im Gespräch, in der Aktion, im Spiel mein Bühnenbild immer weiter reduziert - bis zu diesem letzten "Ausbruch" - das war's dann.

Der Zuspruch, den wir bekamen und der Erfolg waren natürlich schon sehr fein für die Seele. Auch wenn ich als freier Künstler viel unabhängiger und unbekümmerter rangehen konnte, musste ich nicht um meinen Ruf als Bühnenbildner bangen. Denn Salzburg und der Nimbus seiner Festspiele haben schon eine enorme Bedeutung, wenn man da zum ersten Mal antanzt - quasi den "Lackmus-Test" bestehen muss. Das habe ich anfangs fast als psychologische Bedrohung empfunden die sich aber ganz gut in besondere Produktivität umsetzen ließ.

Ich kannte Salzburg vorher ja kaum bis gar nicht. Mein erster Eindruck war: Leckeres Essen! Und dann als Zweites diese riesigen Hallen - diese geradezu furcht-einflössende Größe der Festspiel-Bühnen.
Auf das wunderbare, kulinarische Angebot habe ich mich dann recht schnell eingestellt und den herrlichen Franz im Triangel fast täglich aufgesucht. Auch die Bühnenausmaße gingen mir bald in den Kopf. Nur diese professionalisierte Österreich-Idylle, die Salzburg vor sich hin zelebriert, und auch diesen "Scharlaglamour" als Auftrieb zu den Festspielpremieren, fand ich schon recht gewöhnungsbedürftig. Dazu die Salzburger in ihrer konzentrierten Entspannung und moralischen Verwahrlosung - falls man das vorsichtig äußern darf - das war unterm Strich dann schon alles sehr angenehm und hat großen Spaß gemacht.
Da fällt mir ein - ich muss die Festspielpräsidentin gleich mal anrufen - Salzburg hat sich ja ein Bild gewünscht von mir - für den oberen Eingang in Festspielhaus - das ist jetzt fertig. Meine spontane, erste Idee malte ich zwar in einem Vorab-Entwurf gleich durch - habe ihn dann aber doch verworfen, weil ich fand, dass er seine Funktion im Entrée nicht erfüllt. Ist ja kein Andachtszimmer dort, da darf man nicht zu narrativ malen - kein kompliziertes Versenkungsbild fabrizieren. Aber schauen wir mal, was Salzburg zu meinem Werk schlussendlich meint - es nimmt sich ja kein Blatt vor den Mund - schon gar nicht bei Kunst - auch das hab' ich ganz schnell gelernt. :-)"


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Daniel Richter wurde 1962 in Lutjenburg (Deutschland) geboren. Er studierte an der Hochschule der bildende Künste in Hamburg, bei Professor Werner Büttner und zählt zu den bedeutensten Gegenwartskünstlern. Daniel Richter lebt und arbeitet in Berlin, Hamburg und Wien.


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